Das Grab auf dem Ostfriedhof Münchens wurde von Hans von Faber du Faur angelegt. Er musste dort seine Ehefrau Sophie geborene von Ranke bestatten, die mit nur 52 Jahren im Kriegsjahr 1917 starb. Hans überlebte seine Frau um 23 Jahre, starb mit 77 Jahren im Dezember 1940. Bestattet wurden hier zudem zwei der drei Kinder: Zunächst die jüngste Tochter Marie im September 1959, gefolgt 1977 von ihrer Schwester Armgard im Alter von 81 Jahren. Armgards Zwillingsschwester Irmgard war die einzige Tochter, welche heiratete, mit ihrem Mann 1933 in die Schweiz floh und dort bis zu ihrem Tod blieb.
Statt eines Steines wurde ein dickes Brett gesetzt, das von einem kleinen Blechdach geschützt wird. Es ist leicht trapezförmig, oben breiter als unten. Allem Anschein nach wurde es erst mit der letzten Bestattung 1977 angefertigt und gesetzt: Zum einen zeigen die geschnitzten Namen keinen Unterschied in der Verwitterung; zum anderen füllen die Namen den Raum ganz genau aus, weil bekannt war, dass hier niemand mehr begraben werden wird.
Dem Schnitzer unterliefen gleich zwei Fehler: Aus Marie machte er Maria – wobei dies eventuell kein Fehler ist, sondern vielleicht dem seinerzeitigen Sprachgebrauch der Verstorbenen entsprach. Es gibt mehrere Fälle solch deutsch-französischer Zweigleisigkeit, zum Beispiel Berthe vs Bertha. Eindeutig ein Fehler aber: bei Armgard wurde aus dem Geburtsjahr 1894 die falsche Angabe 1896; so liegen dort zwei Schwestern mit den Geburtsdaten 7.4.1896 und 4.7.1896. Zwei Kinder, die scheinbar im Abstand von drei Monaten zur Welt kamen – das hätte auffallen können.
Die Grabstelle befindet sich im Sektor/Gewann 66 an Position 16-3.